NVIDIA präsentiert neue KI-Technologie für fortschrittliches Ray Tracing

NVIDIA kombiniert erstmals Rasterung und Ray Tracing mittels KI-basierter Gaussian Splats, um realistische Reflexionen und Refraktionen in virtuellen Welten in Echtzeit darzustellen.
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NVIDIA treibt die Weiterentwicklung von Grafiktechnologien mit neuen KI-basierten Verfahren voran, die das Ray Tracing und Echtzeit-Rendering deutlich verbessern. Mit DLSS 3.5 und der „Ray Reconstruction“ steigert das Unternehmen die Bildqualität von Ray-Tracing-Effekten durch den Einsatz neuronaler Netze auf allen GeForce-RTX-Grafikprozessoren. Ergänzt wird dies durch die „Real-Time Neural Appearance Models“, die eine bis zu zehnmal schnellere Darstellung komplexer Materialien ermöglichen. Die neue GeForce RTX 50 Serie bringt mit DLSS 4 zusätzliche Performance-Sprünge durch multi-frame KI-Generierung und verbessert gleichzeitig Details, Kantenglättung und Stabilität in Spielen. Darüber hinaus ermöglicht der kürzlich vorgestellte „Neural Radiance Cache“ komplexes Pathtracing mit reduzierten Rechenkosten. Innovative Technologien wie RTX Neural Shaders und RTX Neural Faces sorgen zudem für realistischere Materialdarstellungen und naturgetreuere Gesichter in Echtzeit. Insgesamt setzt NVIDIA damit neue Maßstäbe für fotorealistische Grafik und immersive virtuelle Welten.

Rasterisierung versus Ray Tracing – Ein Vergleich der Rendering-Techniken

Rasterisierung ist seit Jahrzehnten die etablierte Methode zur Darstellung virtueller Welten. Sie überzeugt durch ihre extreme Geschwindigkeit und findet vor allem in Computerspielen breite Anwendung. Solange keine komplexen Lichteffekte erforderlich sind, bietet Rasterisierung „gute genug“-Grafikqualität.
Ray Tracing hingegen verfolgt das Ziel, reale Lichtverhältnisse imitiert durch eigenes Simulieren zahlreicher Lichtstrahlen. Diesen Ansatz kennt man als realistischste Form der Lichtsimulation.

Ray Tracing als Goldstandard für realistische Lichtsimulation

Im Vergleich zur Rasterisierung kann Ray Tracing Effekte wie originalgetreue Reflektionen, Brechungen und volumetrische Caustics erzeugen, was zu spürbar realistischeren Darstellungen führt. Diese Technologie gilt als Goldstandard für Visualisierungen und stellt alles in den Schatten, was mit Rasterisierung technisch umsetzbar ist.

Die Herausforderung der Rechenzeit bei Ray Tracing

Ray Tracing erfordert das Nachverfolgen von Millionen Lichtstrahlen – ein Prozess, der deutlich mehr Rechenzeit beansprucht als Rasterisierung. Selbst auf moderner Hardware können professionelle Ray-Tracing-Renderings Minuten oder gar Wochen benötigen.

Ray Tracing liefert beispiellose Qualität, ist jedoch in der klassischen Form weit außerhalb des Echtzeiteinsatzes wirtschaftlich nutzbar.

NVIDIA verbindet Rasterisierung und Ray Tracing für optimale Performance

Wissenschaftler bei NVIDIA präsentieren nun ein Verfahren, das beide Rendering-Techniken miteinander kombiniert. Die Herangehensweise verbindet die Geschwindigkeit der Rasterisierung mit den Möglichkeiten des Ray Tracing. Gerade dies galt lange Zeit als kaum realisierbar, da Kombinationen oft zu Kompromissen auf beiden Seiten führten.

Gaussian Splatting – Schnelles Rendering mit Einschränkungen

Mit „Gaussian Splatting“ kam eine innovative Technologie auf den Markt, die Szenen als eine Ansammlung kleiner Gaußglocken darstellt. Dadurch lassen sich reale und digitale Welten blitzschnell erfassen und bereitstellen – häufig schneller als Echtzeit.
Doch gibt es Einschränkungen:

  • Spiegeleffekte und scharfe Reflektionen stellen nach wie vor eine Herausforderung dar
  • Speicherverbrauch ist teilweise hoch
  • Spezielle Kameramodelle (z. B. Fisheye, Rolling Shutter) werden nicht unterstützt

Erweiterung durch sekundäre Strahlen für realistische Lichtwechselwirkungen

NVIDIA erweitert Gaussian Splatting durch die Einführung so genannter sekundärer Strahlen. Damit können erstmals Lichtstrahlen in der Szene „umherticken“ und realistische Wechselwirkungen zwischen Materialien simulieren.
Das Ergebnis: High-End-Reflektionen und Brechungen sind nun in Echtzeit umsetzbar.

Neues Verfahren ermöglicht realistische Reflektionen und Brechungen in Echtzeit

Mit dem neuen Algorithmus lassen sich spiegelnde Oberflächen, Lichtdurchlässigkeit sowie Szenen mit Glas- oder Flüssigkeitseffekten abbilden. Dies war bislang in schnellen Renderverfahren nicht möglich. Die Echtzeitfähigkeit der Methode markiert einen technologischen Durchbruch.

Eine virtuelle Welt mit erstklassigen Reflektionen und Brechungen lässt sich ab sofort ohne Wartezeit erleben – eine Entwicklung, die bisher als unmöglich galt.

Unterstützung spezieller Kameramodelle für vielfältige Anwendungsszenarien

Das Verfahren unterstützt erstmals auch exotische Kameratypen wie Fisheye-Linsen und Rolling-Shutter-Modelle. Damit eröffnen sich neue Potenziale insbesondere für die Simulation und das Training autonomer Systeme, bei denen besondere Sensormodelle eingesetzt werden.

Benchmark: Verbesserung im Vergleich zu früheren Techniken

Im Vergleich zu bisherigen Ansätzen, die etwa Gaussian Splatting für Fisheye-Kameras adaptierten, weist die NVIDIA-Technik eine markant höhere Bildqualität und weniger Artefakte auf – insbesondere bei Szenen mit objektnahen Kameraperspektiven.

  • Deutlich weniger Verzerrungen
  • Stärkere Details bei komplexen Lichtsituationen
  • Robuste Anpassung an verschiedene Kameratypen

Offene Zugänglichkeit und Community-Engagement durch freie Quellen

Der Quellcode der neuen Technologie steht frei zur Verfügung. Das Engagement für offene Forschung ermöglicht eine schnelle Verbreitung und den Zugang für Entwickler, Akademiker und Interessierte aus der Community.

Fortschritte in der Darstellung von subsurface scattering für realistische Materialien

Subsurface Scattering, die Simulation von transluzenten Materialien wie Haut, Wachs oder Milch, wird erstmals in Gaussian Splatting-Anwendungen unterstützt. Dies bringt eine neue Tiefe in die Darstellung lebensechter Oberflächenstrukturen und ermöglicht detailgetreue Renderings für verschiedenste Materialien.

Relighting und Materialanpassungen als neue kreative Möglichkeiten

Mit dem am Verfahren eingeführten Relighting können virtuelle Objekte einfach in neue Lichtsituationen versetzt werden. Darüber hinaus lassen sich Materialeigenschaften dynamisch anpassen – von Haut, über Gläser, bis hin zu Wachsskulpturen. Dies eröffnet neue kreative Werkzeuge für Designer und Künstler.

Praktische Anwendungspotenziale für Spiele, Virtual Reality und autonome Systeme

Die Technologie ist prädestiniert für die nächste Generation von:

  • Videospielen mit hochdynamischen Licht- und Materialeffekten
  • Virtual- und Augmented-Reality-Anwendungen
  • Künstliche-Intelligenz-gestützte Simulationen, insbesondere für autonome Fahrzeuge

Die Unterstützung von Rolling-Shutter- und Spezialkameras macht das Verfahren besonders attraktiv für KI-Trainer und Simulationsexperten in Bereichen wie autonomes Fahren.

Zukunftsperspektiven für computergestützte Visualisierung und KI-gestützte Simulation

Die Integration von Ray Tracing, schnellem Rendering und KI-Ansätzen wie Gaussian Splatting steht beispielhaft für die rasante Entwicklung in der Visualisierungsbranche. Offene Quellen beschleunigen Innovation und Kollaboration – in Forschung, Entwicklung und bei Endanwendern weltweit.

Perspektiven

Die Entwicklung moderner Grafiktechnologien zeigt eindrucksvoll, wie Rasterisierung und Raytracing zunehmend miteinander verschmelzen, um virtuelle Welten immersiver und realistischer zu gestalten. Während Rasterisierung weiterhin für Geschwindigkeit sorgt, bringt Raytracing mit seinen detailgetreuen Licht- und Schatteneffekten die visuelle Qualität auf ein neues Niveau – und Technologien wie die 3D Gaussian Unscented Transform eröffnen nun den Weg, beides in Echtzeit zu kombinieren. Diese Fortschritte ermöglichen nicht nur beeindruckende Spielewelten, sondern auch praxisnahe Anwendungen in Bereichen wie autonomem Fahren und visueller KI-Analyse. Mit der Integration von KI-basierten Verfahren wie NVIDIAs DLSS 3.5 wird das Rendering komplexer Lichtphänomene künftig weiter optimiert, was die Grenzen zwischen Echtzeitdarstellung und fotorealistischer Abbildung immer mehr verschwimmen lässt. Die Zukunft der Computergrafik verspricht somit nicht nur technische Innovation, sondern auch ganz neue kreative Möglichkeiten.

NVIDIA präsentiert neue KI-Technologie für fortschrittliches Ray Tracing
Bild: Einfache, klare Linien formen stilisierte Grafikkarten-Silhouette und abstrahierte Lichtstrahlen, die sich in präzisen Winkeln brechen – Symbol für KI-gesteuertes Ray Tracing in minimalistischem Line-Art Stil

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