Was ist Preisbildung?
Preisbildung ist ein wirtschaftswissenschaftlicher Begriff, der den Prozess beschreibt, wie der Preis für ein Produkt oder eine Dienstleistung auf dem Markt festgelegt wird. Dieser Prozess wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, unter anderem von Angebot und Nachfrage, Produktionskosten und Wettbewerbsbedingungen.
Arten der Preisbildung
Es gibt grundsätzlich drei Methoden der Preisbildung, die auf unterschiedlichen Prinzipien basieren: Kostenorientierte Preisbildung, wettbewerbsorientierte Preisbildung und nachfrageorientierte Preisbildung.
Bei der kostenorientierten Preisbildung wird der Preis auf Basis der Produktions- und Vertriebskosten plus einem Aufschlag für den Gewinn festgelegt. Diese Methode wird oft von produzierenden Unternehmen genutzt, insbesondere wenn es wenige Wettbewerber gibt.
Die wettbewerbsorientierte Preisbildung orientiert sich an den Preisen der Wettbewerber. Unternehmen, die diese Methode anwenden, versuchen, durch niedrigere Preise oder besseren Service Kunden von ihren Konkurrenten abzuwerben.
Die nachfrageorientierte Preisbildung hingegen berücksichtigt vor allem, was die Kunden bereit sind zu zahlen. Bei dieser Methode kann der Preis stark variieren, je nachdem wie hoch die Nachfrage ist bzw. wie wertvoll das Produkt für die Kunden ist.
Preisbildung am Beispiel eines Smartphones
Betrachten wir einmal die Preisbildung am Beispiel eines Smartphones. In der kostenorientierten Preisbildung würden die Herstellungskosten des Smartphones - inklusive Material-, Arbeits- und Vertriebskosten – ermittelt und ein Gewinnaufschlag hinzugefügt, um den Verkaufspreis zu ermitteln.
Im Falle der wettbewerbsorientierten Preisbildung würde der Hersteller die Preise ähnlicher Smartphones auf dem Markt prüfen und seinen Preis entsprechend ansetzen, möglicherweise etwas niedriger, um Kunden anzulocken.
Mit der nachfrageorientierten Preisbildung würde der Hersteller schließlich den Preis so hoch ansetzen, wie die Verbraucher bereit sind, zu zahlen. Wenn das Smartphone zum Beispiel besonders gefragt ist, könnte der Preis höher sein.
Preisbildung und Wirtschaftspolitik
Die Preisbildung spielt auch in der Wirtschaftspolitik eine wichtige Rolle. Durch verschiedene Maßnahmen wie Steuern, Subventionen oder Zölle kann der Staat Einfluss auf die Preisbildung nehmen.
Andere Bezeichnungen für „Preisbildung“
Neben „Preisbildung“ werden auch oft die Begriffe „Preissetzung“, „Preispolitik“ oder „Preiskalkulation“ verwendet. Es handelt sich hierbei jedoch um leicht unterschiedliche Aspekte. Bei der „Preissetzung“ geht es um die konkrete Festlegung des Preises für ein spezifisches Produkt oder eine spezifische Dienstleistung. “Preispolitik“ ist ein breiterer Begriff, der die gesamte Strategie eines Unternehmens in Bezug auf Preise umfasst. Und „Preiskalkulation“ bezeichnet die Berechnung der Produktions- und Vertriebskosten, die in der Preisbildung eine Rolle spielen.