Was ist Going Public?
Going Public bedeutet wörtlich übersetzt „öffentlich gehen“. Im Wirtschaftskontext meint man damit den Schritt einer Gesellschaft, ihre Aktien an einer Börse zum Verkauf anzubieten. Mit diesem Verfahren wird der Aktienmarkt erweitert und die liquiden Mittel des Unternehmens erhöht. Man spricht auch vom so genannten Börsengang.
Prozess des Going Public
Der Prozess des Going Public ist komplex und mehrstufig. Im Allgemeinen sind folgende Schritte zu durchlaufen:
1. Entscheidungsphase: Das Unternehmen muss entscheiden, ob es den Schritt an die Börse wagen will. Hierzu sollte es eine detaillierte Analyse durchführen, um mögliche Risiken und Chancen zu bewerten.
2. Planungsphase: Die Unternehmensleitung muss einen detaillierten Plan für den Börsengang erstellen. Dies beinhaltet die Auswahl der zu begebenden Aktienart, die Festlegung des Ausgabepreises und die Wahl des Börsensegmentes.
3. Prüfungsphase: Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und die jeweilige Börse prüfen das Unternehmen auf Herz und Nieren. Nur wenn alles rechts- und gesetzesmäßig ist, wird die Genehmigung zum Börsengang erteilt.
4. Vorbereitungsphase: Das Unternehmen muss sich intensiv auf den Börsengang vorbereiten. Dazu gehört das Erstellen eines Verkaufsprospekts und die Durchführung von Investorenkonferenzen.
5. Durchführungsphase: Nun kommt es zum Börsengang selbst. Die Aktien werden ausgegeben und können von Investoren gekauft werden.
Geschichte und Bedeutung des Going Public
Der Begriff Going Public stammt ursprünglich aus den USA und hat seine Wurzeln im 19. Jahrhundert. Mit der Industrialisierung wuchs die Bedeutung des Börsenmarktes enorm, und Unternehmen begannen, den Weg an die Börse zu suchen.
Today, Going Public ist ein etabliertes Mittel zur Kapitalbeschaffung und spielt eine bedeutende Rolle in der unternehmerischen Finanzierung. Wichtige Ziele können dabei die Beschaffung von Wachstumskapital, die Verbesserung der Liquidität oder die Erhöhung der Unternehmensbekanntheit sein.
Beispiele für Going Public
Die folgenden Beispiele illustrieren, wie sich Going Public in der Praxis darstellen kann:
1. Amazon: Das E-Commerce-Unternehmen ging im Jahr 1997 an die Börse. Der Startpreis lag bei 18$ pro Aktie.
2. Facebook: Das Social Media Netzwerk schloss seinen Börsengang im Jahr 2012 ab. Mit einer Bewertung von über 100 Milliarden Dollar galt es als einer der größten Börsengänge aller Zeiten.
3. Volkswagen AG: Der Automobilhersteller ging bereits im Jahr 1961 an die Börse und gehört zu den größen in Deutschland gelisteten Unternehmen.
4. Google: Im Jahr 2004 erfolgte der Börsengang des Suchmaschinengiganten. Die Aktien starteten mit einem Preis von 85$.
5. Alibaba: Das chinesische Unternehmen Alibaba Group ging 2014 an die Börse der New York Stock Exchange und erzielte dabei den bis dato höchsten Erlös bei einem Börsengang mit 25 Milliarden Dollar.
Alternative Bezeichnungen für Going Public
Für den Begriff Going Public gibt es einige alternative Bezeichnungen und Schreibweisen. Oft wird er auch als Börsengang, Börseneinführung, Erstausgabe von Aktien, IPO (Initial Public Offering), Erstnotierung oder Börsendebüt bezeichnet.