Critical-Incident-Methode

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⁣Einführung‍ in die Critical-Incident-Methode

Die Critical-Incident-Methode ist ein ausgezeichnetes ⁢Werkzeug aus der personalen ‍arbeits- und organisationspsychologischen Forschung. Ihren Ursprung hat sie in⁤ der Psychologie, wird heutzutage aber branchenübergreifend in der Personal- und Organisationsentwicklung eingesetzt.

Was ist die Critical-Incident-Methode?

Die ⁣ Critical-Incident-Methode (CIM) ist ein‌ qualitatives Verfahren zur Erfassung, Analyse und Bewertung von besonders​ bedeutsamen Ereignissen (den ⁢sogenannten „Critical Incidents“) bei der Arbeit. Diese „kritischen Vorfälle“ können sowohl ​positiv als auch negativ ausfallen und ⁣sollen Aufschluss über erfolgskritische Verhaltensweisen und Kompetenzen geben.

Wo wird die Critical-Incident-Methode eingesetzt?

Die CIM wird ‍vor ⁢allem in der Personalentwicklung, -auswahl und -beurteilung eingesetzt.​ Sie hilft, herauszufinden, welche Fähigkeiten ​oder Eigenschaften für ‌bestimmte Rollen oder Aufgaben besonders wichtig sind.

Anwendung der Critical-Incident-Methode

Zunächst werden‍ „kritische Vorfälle“ gesammelt. Das können Arbeitsprozesse, Projekte oder Situationen sein, in denen das Verhalten oder die Entscheidung‍ einer Person besonders aufgefallen ist. Im Anschluss ⁤werden diese Situationen systematisch analysiert. Dafür gibt es verschiedene Techniken,⁣ wie z.B. das Explorationsinterview, Gruppendiskussionen oder Fragebögen. So lässt sich herausarbeiten, welche Verhaltensweisen zu ‍welchen Ergebnissen geführt haben.

Fünf Beispiele‌ aus der ⁤Praxis

1.⁤ Kundenservice-Training: Um herauszufinden, welche Fähigkeiten Kundenservicemitarbeiter brauchen, werden⁢ Situationen ‍analysiert, in denen Kundenbeschwerden ‍besonders gut oder schlecht⁤ gehandhabt wurden.

2. Projektsteuerung: In Großprojekten werden Situationen untersucht, in ‍denen Probleme auftraten und wie diese gelöst‍ wurden. So lassen⁢ sich Erfolgsfaktoren‍ aber auch Risiken für zukünftige Projekte herausarbeiten.

3. Vertrieb: Die Verkaufsgespräche erfolgreicher Vertriebler werden analysiert, um herauszufinden, welche Verkaufstechniken besonders gut funktionieren.

4. Sicherheitstraining: Im Bereich der Arbeitssicherheit werden Unfälle​ oder beinahe-Unfälle untersucht, um Sicherheitsrisiken aufzudecken und präventive⁢ Maßnahmen zu entwickeln.

5.⁣ Unternehmenskultur: Durch die Analyse von Konflikten oder Vorurteilen innerhalb einer Firma ⁣können kulturelle Normen‍ und Werte sichtbar ⁣gemacht und gegebenenfalls verändert werden.

Alternative​ Bezeichnungen und⁣ Schreibweisen

Im Laufe ⁤der Jahre wurde die Critical-Incident-Methode auch unter anderen Begriffen bekannt. Manchmal ‍wird sie als die „kritischen Ereignis-Methode“ genannt. In englischen Texten stößt man oft auf ⁣den Ausdruck „Critical Incident Technique (CIT)“. Dabei handelt es sich⁤ um die gleiche Methode.

Es ist zu ‌beachten, dass „Critical Incident“ nicht mit⁤ „kritischem Vorfall“ übersetzt werden sollte. Hierbei handelt es‍ sich ⁢viel mehr um einen „bedeutsamen Vorfall“ oder einen⁣ „ausschlaggebenden Vorfall“, der ⁢sowohl positiv​ als auch negativ ‍sein kann.

Schlussendlich eröffnet die Critical-Incident-Methode ein⁢ neues Spektrum an Erkenntnissen und ist ein unverzichtbares Instrument zur Identifizierung erfolgskritischer Verhaltensweisen und Fähigkeiten im Arbeitsumfeld. ⁤

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